Die Burg zu Ommersheim
Anno dazumal: Als in Ommersheim noch eine Burg stand
Hätten Sie gedacht, dass es auf Ommersheimer Bann im frühen Mittelalter mal eine Burg gab? Wenn man von Hassel aus Richtung Niederwürzbach fährt, kommt man zur Abbiegung nach Oberwürzbach. Der Berg und das Waldstück, das dann vor einem im Winkel der Abzweigung liegt, gehört schon zu Ommersheim. Im 11. oder 12. Jahrhundert stand auf diesem Berg eine Burg, von der heute nur noch wenige Mauerreste geblieben sind.
Wie man auf den Fotos sieht sind heute nur noch spärliche Reste der einstigen Turmburg im Lahnscheider Wald südlich des Niederwürzbacher Weihers erhalten geblieben. Man sieht aber noch, dass der Turm etwa 4 Meter Durchmesser hatte. Die Burg stand etwa auf halber Strecke zwischen Niederwürzbach und Oberwürzbach oberhalb der Landstraße L111, abseits gangbarer Wege. Die Burg ist auf einer Landkarte aus dem Jahr 1564 der Ämter Zweibrücken und Kirkel von Tilemann Stella unter dem Namen "Weierscastel" eingezeichnet.
Die nicht unbedingt wirklichkeitsgetreue Abbildung auf der Tilemann-Stella-Karte zeigt einen viereckigen Turm mit zwei Gebäuden ohne Zuwegung mitten im Wald. Der handschriftliche Eintrag ist zugleich der einzige Namensbeleg für den Burgnamen und wurde 1975 vom damaligen Leiter des Heimat- und Denkmalamtes des Saarpfalz-Kreises Heinz Spies mit der Lesart Werexcastel wiedergegeben.
1989 findet sich für den gleichen Beleg die Lesart „Peterscastel“ oder „Weierscastel“. Das Pfälzische Burgenlexikon führt das Objekt 2007 unter dem Lemma „Weierscastel“.
Leider liegen weder zur Erbauungszeit noch zur Zerstörungszeit nähere Angaben vor. Das Pfälzische Burgenlexikon widerspricht allerdings der Annahme, die Anlage sei ins 11. oder 12. Jahrhundert zu datieren, ja überhaupt der Einschätzung als Burg, und schlägt eine Einordnung als leicht gesicherten spätmittelalterlichen Wartturm vor.
Da die Ereignisse schon über 800 Jahre her sind, hat sich leider nichts bis in die heutige Zeit bewahrt. Sicher könnten uns die noch verbliebenen Steine einige spannende Geschichten aus unserer Vergangenheit erzählen...
Die Zeichnung zeigt eine Beispielzeichnung für eine Turmburg. Die Bilder zeigen noch vorhandene Spuren am ehemaligen Standort.
Fotos: Michael Piorko, Robert Kettenbaum
Quelle: Veröffentlichungen vom Verkehrsverein Mandelbachtal e.V., Texte Manfred Pfeiffer